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Und ja: Es gibt eine Menge Songs mit 'River' drin. Daran hab ich damals nicht gedacht, als ich den Nick wählte. Ohne rührselig zu werden, aber ich hab mir den Nick von River Phoenix ausgeliehen. Es ist so, dass ich glaube, dass er ein besonderer Mensch war und ganz sicher wäre er ein ganz großer Schauspieler geworden, der weitab vom Mainstream Filme gemacht hätte, die ich sicher geliebt hätte. Er hat mich eben sehr beeindruckt und wenn du magst, kannst du mein Sigi ankucken hier: http://32068.dynamicboard.de/. Dieses Sigi lieb ich auch. XD

Völlig unerwartet stand Weihnachten vor der Tür. Schweißperlen standen dem frischgebackenen Projektleiter auf der Stirn. Wie sollte er das schaffen? Das Projektende war unumstößlich auf den 24.12.2013 festgeschrieben – Echtbetrieb ab 18:00 Uhr.

Es half nichts. Je länger er mit seinem Schicksal haderte, desto weniger Zeit blieb ihm für die Projektarbeit. Also setzte er das erste Projektmeeting an. Mehr oder weniger motiviert trudelten die Teammitglieder ein. Da war Engel; er hatte sich gut vorbereitet. Mit gezücktem Stift und glänzenden Augen saß er vor einem dicken Schreibblock und wartete auf die Neuigkeiten. Er hatte schon einige gute Ideen im Kopf. Frosti kam mit sorgenschwerer Miene. Ruprecht hatte zwar gute Laune, aber er war nicht neugierig auf das neue Projekt so kurz vor Ende des Projektjahres. Rudolf kam zu spät. „Ich muss dann auch gleich wieder los“. Es war wie immer.

Sorgenvoll zog Frosti die Augenbrauen hoch, als Nikolaus das Vorhaben erläuterte. „Wir müssen doch erst einmal gucken, ob das überhaupt machbar ist und wie der genaue Aufwand sein wird“. Gleich stimmte Rudolf mit ein: „Außerdem haben wir keine Rentiere zur Verfügung. Sind alle im Norden. Kann sie da auch nicht abziehen“. “Genau“, pflichtete Ruprecht bei, „die Wichtel sind auch noch völlig mit dem Projekt ‚Goldener Herbst‘ beschäftigt. Dieses Projekt ist schon rettungslos überzogen.“ Ganz anders Engel. Er schrieb eifrig mit und hatte die Idee, einige Rentiere anzusprechen und sie mit ein paar Möhren aus dem Projekt ‚Ernte Dank‘ für das neue Prio 1 Projekt zu begeistern. Die Zweifel blieben.

Dann rang die Gruppe um die Definition des Projektziels. Es war, wie so häufig, auch für dieses Projekt nicht genau bekannt. Schließlich konnte man sich auf „Glück und Freude“ einigen. Was alles dazu gehörte, konnte zunächst nur grob umrissen werden: Liebe, Harmonie, Freundschaft, Frieden, Gesundheit, … . Wie aber sollte man dies umsetzen? Gutes Essen, Geschenke und ein paar Leckereien sollten helfen. Allen war aber bewusst, dass das nur ein Ansatz im Umsetzungskonzept sein konnte.

Dann wurde das Projekt durchgeplant und eingelastet. Man gab ihm eine klare Struktur. Wöchentlich sonntags sollte es einen Meilenstein geben. Äußeres Kennzeichen dieser Tage sollte jeweils das Anzünden eines Lichts sein, so dass am letzten Sonntag vor Echtbetrieb vier Kerzen als weithin sichtbares Zeichen für das dann hoffentlich erfolgreiche Projekt leuchteten. Der erste Meilenstein sollte für das Weihnachtsprojekt am 6. Dezember stattfinden - sozusagen ein Proof of Concept. Die weitere Projektplanung packte das Team in einen Adventskalender. Es wurde festgelegt, dass es ab dem 24. Tag vor Echtbetrieb täglich am Morgen einen süßen Jour Fixe geben sollte. Test und Abnahme sollte eine Woche vor Echtbetrieb sein – Arbeitstitel: „Weihnachtsfeier“. Man hätte dann noch etwas Zeit für Nachbesserungen, falls es eine Abnahme mit Mängeln werden sollte.

Als alles beraten, diskutiert und geplant war, trennte man sich. Zwar war die Ressourcenfrage weiterhin offen, aber Nikolaus hatte ein gutes Gefühl. „Eine gute Planung ist das halbe Projekt“, hoffte er.

Aber er sollte sich täuschen. Kaum hatten die Projektmanager den Raum verlassen, versanken sie in den bereits laufenden Projekten wie in tiefem Schnee. Niemand hatte so richtig Zeit und Kraft, sich um den neuen Auftrag zu kümmern. Zuarbeiten kamen nicht pünktlich, unvollständig oder gar nicht. Da halfen auch die täglichen Jour Fixe nicht. Dabei fehlte es nicht an gutem Willen. Allen war inzwischen die Brisanz dieses Projektes bewusst. Selbst Rudolf versuchte ein paar Rentiere aus dem Norden im wahrsten Sinne des Wortes loszueisen. Die eingesetzten Wichtel waren mit mehr Projektaufträgen, Support und Regeltätigkeiten eingedeckt, als sie schaffen konnten. Weil alle überlastet waren, passierten Fehler. Da lagen am 6.12., dem ersten wichtigen Ecktermin im Projekt, statt Nüsse und Äpfel plötzlich bunte Eier in den Stiefeln. Ein anderes Mal hatte ein Wichtel viel kostbare Zeit damit verbracht, gelbe Glockenblumen (sogenannte Osterglocken) für die Weihnachtsbäume zu organisieren. Dabei wuchs er über sich selbst hinaus, denn es war ein eigentlich unmögliches Unterfangen, in dieser Jahreszeit. Schade, dass Nikolaus diese Leistung nicht würdigen konnte.

So ging das Projekt seinen chaotischen Gang. Mit Müh und Not wurden die ersten Meilensteine eingehalten. Eine Kerze nach der anderen wurde pünktlich an den Adventssonntagen gezündet. Und jedes Mal, keimte ein Fünkchen Hoffnung im Projekt auf, dass der Endtermin trotz aller Widrigkeiten doch zu halten sei. Der kalte Projektalltag holte jedoch spätestens am darauffolgenden Montag alle wieder ein.

Nikolaus wurde zum Auftraggeber gerufen. Es wurde noch einmal mit Nachdruck deutlich gemacht, dass es keinen Verzug geben durfte. Nicht bei diesem Projekt. Alles, wirklich ALLES hing davon ab.

Nikolaus verbrachte wieder einmal eine schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen zum Jour Fixe verkündete er, wie das Projekt zu retten sei. „Wir haben geglaubt, dass wir alles selbst machen müssen, um das Projektziel zu erreichen. Das war aber von Anfang an unrealistisch. Wir können nur einen schönen atmosphärischen Rahmen schaffen und die guten Wünsche formulieren. Glücklich sein, muss dann jeder selbst.“

Selbst dieses Vorgehen barg noch genug Arbeit, aber man konnte sie nun besser in überschaubare Aufgabenpakete verpacken, mit roten Schleifen versehen und auf pünktliche Zustellung drängen. Und schließlich merkten die Mitarbeiter im Projekt, dass mit der Abarbeitung der Projektaufgaben bereits ein Teil der Ziele erreicht war – Freude, sogar ein bisschen Harmonie und Liebe. So kam der Tag der Abnahme heran. Schon beim einleitenden Projektstatusbericht wurde deutlich, dass man es wieder einmal gerade noch so geschafft hatte. Die Tests liefen leidlich und durch operatives Eingreifen einiger pfiffiger Projektmitarbeiter wurden die letzten offenen Punkte beseitigt. Schließlich war auch der Auftraggeber bereit, grünes Licht für den Echtbetrieb am 24. zugeben. Erschöpft aber glücklich lag man sich am Ende des Tages bei lieblichem Glockengeläut in den Armen und freute sich auf das bevorstehende Fest. Aber im nächsten Jahr, da waren sich alle einig, wird besser und vor allem rechtzeitig geplant. „Wir werden Standards entwickeln, ein vernünftiges Change Management einführen, vielleicht sollten wir auch Rahmenverträge abschließen …“. Jedenfalls gab es viele gute Vorsätze – wie in jedem Jahr. Ob sie umgesetzt werden? Das wird eine Überraschung bleiben, was ja auch irgendwie zu einem solchen Projekt gehört.

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